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Overview-Massenveranstaltungen-: Das Heft widmet sich einem hochst zeitgemassen Thema. Einerseits. Andererseits mutet dieser Schwerpunkt seltsam unzeitgemass an. Schliesslich ist die Ara der grossen homogenen gesellschaftlichen Blocke seit einigen Jahrzehnten voruber. Klassen, Schichten, auch Milieus zerfasern in immer kleinteiligere Lebensstilgruppen, die Grossorganisationen von einst leiden unter einem scheinbar unaufhaltsamen Auszehrungsprozess. Die -Masse- scheint passe jedenfalls zur Charakterisierung der (europaischen und nordamerikanischen) Gegenwartsgesellschaften. Treffendere Schlagworte lauten stattdessen Individualisierung, Flexibilisierung und Pluralisierung. Es ist insofern kein Zufall, dass Massenereignisse oftmals mit einer abgeschlossenen Vergangenheit oder mit diktatorischen Regimen assoziiert werden. Auch in diesem Heft befassen sich mehrere Texte mit historischen Ereignissen, so Franz Walter und Stine Marg in ihrer Analyse der Wahlrechtsdemonstrationen der deutschen Sozialdemokratie am Vorabend des Ersten Weltkrieges und Lars Geiges mit seinem Portrat des Bonner Hofgartens als Protestort. Wolfgang Kraushaar blickt auf die westdeutsche Linke in den 1960er und 1970er Jahren und fragt nach der biographischen Pragung durch die Teilnahme an gewaltbehafteten Grossveranstaltungen. Bezuge zu nicht-demokratischen Herrschaftssystemen stellen Roland Hiemann mit einer Schilderung des nordkoreanischen Arirang-Festivals und Ilko-Sascha Kowalczuk mit seiner Darstellung der Massendemonstrationen in der DDR im Jahr 1989 her. Doch ware es ein Irrtum, zu glauben, dass Massenereignisse in den Demokratien der Gegenwart unbekannt waren. Dies ist mitnichten der Fall, wie seit einigen Jahren die spurbare Haufung von Massenzusammenkunften vor allem im Bereich des Sports, insbesondere bei Fussballturnieren, markant belegt. Lars Deile widmet sich dieser Fussballfestkultur. Einiges spricht sogar dafur, dass gerade in den auf Individualitat grundenden Gegenwartsgesellschaften das punktuelle ekstatische Abtauchen im anonymen -Meer von Gleichgesinnten- ein besonders notweniges Ventil sein durfte, wie z. B. Yvonne Niekrenz am Beispiels des Rheinischen Karnevals illustriert. Zudem verandern sich auch die Beteiligungsformen, man denke nur an Flash Mobs und reagieren insofern auf die veranderten Partizipationsanspruche, die Johanna Klatt auf die Schlagworte -allein, informell und fl exibel- verdichtet. Und naturlich geht es auch um die jungsten aufsehenerregenden Massenproteste . Elke Endert analysiert die Rolle von Gefuhlen bei Stuttgart 21, Occupy und dem Arabischen Fruhling, Thorsten Hasche fragt, was von den Protesten auf Kairos Tahrir-Platz ubrigbleibt. Dass die -Macht der Massen- aber auch zu Fehleinschatzungen und Illusionen uber die eigene Starke verleiten kann, uber diese Ambivalenz schreibt Franz Walter, der dem kommunistischen Fehlkalkul in der Friedensbewegung nachspurt. Full Product DetailsAuthor: Franz WalterPublisher: Vandehoeck & Rupprecht Imprint: Vandehoeck & Rupprecht ISBN: 9781306800594ISBN 10: 1306800595 Pages: 164 Publication Date: 01 January 2012 Audience: General/trade , General Format: Electronic book text Publisher's Status: Active Availability: Available To Order We have confirmation that this item is in stock with the supplier. It will be ordered in for you and dispatched immediately. Language: German Table of ContentsReviewsAuthor InformationTab Content 6Author Website:Countries AvailableAll regions |
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