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OverviewDiese Analyse literarischer und epigraphischer Quellen stellt einen Beitrag zu den aktuellen Forschungen zur antiken Polychromie dar und soll die archaologisch-naturwissenschaftlichen Untersuchungen sowohl in der Breite als auch in der Tiefe erganzen: Sie kann zum einen Informationen zu verlorenen Bildwerken und mit anderen Mitteln nicht mehr greifbaren Aspekten von Farbigkeit geben, zum anderen Dimensionen wie Bedeutung und Deutung von Farbe in der Antike erschliessen. Dabei kann sie sich auf eine extensive Sammeltatigkeit und intensive Diskussion der Quellen insbesondere im 19. Jahrhundert stutzen. Bisher fehlte aber nicht nur eine detaillierte Gesamtbetrachtung des Materials, auch der Forschungsstand ist in vielen Fallen zu revidieren: Sowohl Fortschritte in der Textedition als auch eine hohe Dichte an Fehl- und Uberinterpretationen machten eine kritische Neubewertung des Materials notwendig. Die Texte bieten Einblicke in ganz unterschiedliche Aspekte von Farbigkeit. So lassen sich hier Gattungen wie die der monochrom rot angestrichenen Kultbilder fassen - vom griechischen Dionysos bis zu einfachen romischen Priapstatuen und dem Staatsgott Jupiter. Auch die Erscheinung monumentaler Goldelfenbeinbildnisse mit ihrer exzessiven Materialpolychromie lasst sich nur uber Schriftquellen erschliessen. Andere Texte erwahnen etwa Pflegeprozeduren von Statuen zur Konservierung ihrer Oberflachengestaltung, wobei hier besonders eine Neuinterpretation der Quellen zur Ganosis dringend notig war.Die Texte bieten aber auch Einblicke in die Motivationen, die hinter der Verwendung bestimmter Farbmittel standen: Neben dem Ideal des Realismus und der Freude an Materialpracht erscheint so beispielsweise Vergoldung als Ausdruck von ehrfurchtsvoller Verehrung fur eine dargestellte Gottheit oder das Kunstwerk selbst. Gerade ungewohnliche Farbgebungen regten unter Gebildeten immer wieder Diskussionen uber Technik und Semantik an; so zeigt sich, dass die allgegenwartige Farbe nicht nur als Dekoration galt, sondern oft im Mittelpunkt des Diskurses stand. Selbst uberreiche Farbigkeit wird dabei stets positiv bewertet, und eine gelungene Gestaltung kann wiederum zur Definition vollendeter menschlicher Schonheit herangezogen werden. Farblosigkeit wird dagegen, ebenso wie Korrosion, als wertmindernder Schaden und bei Gotterbildern als Zeichen fehlender Verehrung angesehen. Dennoch ergibt sich aus mehreren Hinweisen, dass Stein nicht immer ganzlich mit Farbe bedeckt wurde: Gerade bei weiblichen Statuen scheint - passend zum antiken Schonheitsideal heller Haut - auch die Farbwirkung weissen Marmors fur das Gesamtbild genutzt worden zu sein.Weitere behandelte Aspekte sind z. B. die bei der Farbgestaltung angewandten Prinzipien von realitatsnaher Mimesis bis zu metaphorischer Anspielung, technische Fragen wie die nach der Rolle der Enkaustik oder der Verwendung von Legierungen fur die Skulpturenpolychromie sowie das Selbstverstandnis der beteiligten Kunstler. Full Product DetailsAuthor: Felix HenkePublisher: Dr Ludwig Reichert Imprint: Dr Ludwig Reichert Weight: 1.451kg ISBN: 9783954904273ISBN 10: 3954904276 Pages: 740 Publication Date: 02 December 2020 Audience: General/trade , General Format: Hardback Publisher's Status: Active Availability: Available To Order ![]() We have confirmation that this item is in stock with the supplier. It will be ordered in for you and dispatched immediately. Language: German Table of ContentsReviewsAuthor InformationTab Content 6Author Website:Countries AvailableAll regions |