|
|
|||
|
||||
OverviewDer Band knüpft an den ersten Teil von Der Wille zur Wiederholung an, der den Untertitel Entzauberung und Faszination des Immergleichen in Literatur und Film trägt. Er widmet sich der Fiktion einer Spaltung: dem Widerspruch der Wiederholung eines Bildes in seinem Gegenbild ein und derselben Figur. Roman, Theater, Film und Fernsehen erzählen immer wieder und immer anders vom „Doppelgänger“. Sein Name ist Programm und ein Generikum, das unter der Bezeichnung Doppelganger ebenso im Englischen, Spanischen, Italienischen, Rumänischen und vielen anderen Sprachen geläufig ist. Der Germanismus steht keineswegs für kulturelle Exklusivität. Denn mit dem Aufkommen des Individualismus im 17. Jahrhundert lässt sich vielerorts ein wachsendes Interesse am Selbst und der eigenen Erfahrung beobachten wie die Erforschung des „Moi“ in Montaignes Essays. Später kreisen Psychoanalyse und Surrealismus nebst ihren postmodernen Surrogaten um das Epizentrum unbewusster Triebe mit seinem Kräftefeld aus Wünschen und Träumen. Der Doppelgänger bietet eine mögliche Darstellung eines Subjekts, das als komplex und vielschichtig verstanden wird. Im Kontext von Denkströmungen wie der Transhumanismus und die Entwicklung neuer Technologien (ChatGPT, Metaversen usw.) gewinnt dieses Thema nicht zuletzt an Aktualität, weil die digitalen Werkzeuge Strategien ermöglichen, die im Alltag die Rituale und Routinen prägen, die schon Henri Lefebvre beschreibt. Was einst eine romantische (Künstler‑)Fantasie war, kann potenziell mit den Mitteln digitaler Technik realisiert werden. Auf der einen Seite erweitern die Technologien den Subjektbegriff, auf der anderen Seite stoßen sie an die Grenzen des Bewusstseins, markiert als das Geheimnis des Menschseins. Meist bleibt es also bei einer Fantasie, die Literatur und Film gerne aus- und durchspielen. In der Fiktion ist unbestritten, dass Alltagsmenschen durch übermenschliche Kräfte zu Superhelden oder durch einen Fluch zu Monstern werden können. Angesichts dieser Fülle an figuralen Dublüren bieten die Autorinnen und Autoren dieses Bandes auf höchst anregende und abwechslungsreiche Weise Einblicke in die Diversität von Wi(e)dergänger*innen und die Synchronizität ihrer Spaltungen, Spiegelbilder, Schatten und Simulakren. Full Product DetailsAuthor: Jörg Türschmann , Noëlle Miller , Santiago ContardoPublisher: Springer Fachmedien Wiesbaden Imprint: Springer VS ISBN: 9783658482251ISBN 10: 3658482257 Pages: 317 Publication Date: 24 October 2025 Audience: Professional and scholarly , Professional & Vocational Format: Paperback Publisher's Status: Active Availability: Not yet available This item is yet to be released. You can pre-order this item and we will dispatch it to you upon its release. Language: German Table of ContentsReviewsAuthor InformationJörg Türschmann ist Professor für französische und spanische Literatur und Medien am Institut für Romanistik der Universität Wien. Noëlle Miller promoviert nach ihrem Studium der Ökonomie und Philosophie an der Universität Wien und arbeitet die philosophischen Bezüge im Romanwerk Michel Houellebecqs heraus. Santiago Contardo ist Hispanist und Germanist und arbeitet als Universitätsassistent am Institut für Romanistik der Universität Wien. In seiner Dissertation untersucht er die Rezeption Ralph Waldo Emersons im Werk von Jorge Luis Borges. Tab Content 6Author Website:Countries AvailableAll regions |
||||